ANMERKUNGEN UND REGELVARIANTEN

Leitlinien zur Kapitänsregelung

Gültig ab 1. Juli 2025

Einleitung 

Respekt und Fairness sind Grundwerte des Fussballs. Dennoch stossen die Entscheidungen von Schiedsrichtern und anderen Spieloffiziellen regelmässig auf verbale und physische Proteste. In extremen Fällen rennen Spieler auf die Schiedsrichter zu und umzingeln oder bedrängen sie. Dieses Verhalten zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Schiedsrichtern, schadet dem Ansehen des Fussballs und kann einschüchternd oder verstörend sein.

Eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Schiedsrichter und den Teamkapitänen kann Fairness und den gegenseitigen Respekt fördern. Damit der Schiedsrichter wichtige Entscheidungen erläutern kann, dürfen sich ihm nur die Kapitäne nähern, sofern sie sich dabei respektvoll und angemessen verhalten. Jeder Kapitän muss dafür sorgen, dass seine Mitspieler eine ausreichende Distanz zum Schiedsrichter wahren und sich nicht in den Austausch zwischen dem Schiedsrichter und den Teamkapitänen einmischen.

Die folgenden einfachen Leitlinien sollen Wettbewerbsorganisatoren bei der Anwendung der Kapitänsregelung unterstützen.

Leitlinien

  • Normale Interaktionen zwischen Spielern und dem Schiedsrichter sind erlaubt und bleiben wichtig (für mehr Transparenz und zur Vermeidung von Frustration und Konflikten).
  • Jeder Spieler (einschliesslich Kapitän), der mit Worten oder Gesten protestiert, wird verwarnt (gelbe Karte).
  • Gegebenenfalls erklärt der Schiedsrichter den Kapitänen und/oder den an einem Vorfall beteiligten Spielern wichtige Entscheidungen.
  • Um zu verhindern, dass Spieler den Schiedsrichter in wichtigen Situationen oder nach Vorfällen oder Entscheidungen mit grosser Tragweite bedrängen oder umzingeln, gilt Folgendes:
    • Nur ein Spieler jedes Teams (in der Regel der Kapitän) darf sich dem Schiedsrichter nähern und muss sich gegenüber diesem stets respektvoll verhalten.
    • Der Schiedsrichter darf die Spieler mit Worten oder Gesten anweisen/ auffordern, sich nicht zu nähern.
    • Die Teamkapitäne müssen ebenfalls dafür sorgen, dass sich ihre Mitspieler dem Schiedsrichter nicht nähern.
    • Spieler, die sich dem Schiedsrichter unerlaubt nähern/ihn umzingeln, können verwarnt werden (gelbe Karte).
    • Sofern nötig darf der Schiedsrichter die Spielfortsetzung verzögern, damit der Kapitän seinen Mitspielern u. a. die Entscheidung erklären und sie auffordern kann, sich angemessen zu verhalten.
  • Dem Schiedsrichter steht es frei, mit einem anderen Spieler als dem Kapitän zu interagieren oder einen solchen Spieler zu sich zu lassen, z. B. nach einem Vergehen, einem Foul und/oder einer Verletzung dieses Spielers.

Wenn der Kapitän der Torhüter ist

  • Wenn der Torhüter der Kapitän ist, muss dem Schiedsrichter spätestens beim Münzwurf vor dem Anstoss der Spieler gemeldet werden, der sich anstelle des Torhüters dem Schiedsrichter nähern darf.
  • Nur der Torhüter oder der ernannte Spieler, aber nicht beide, darf sich dem Schiedsrichter nähern.
  • Bei einer Auswechslung oder einem Feldverweis des ernannten Spielers muss ein anderer Spieler ernannt werden.

Optionen für den Junioren-, Senioren-, Behinderten- und Breitenfussball 

Die nachfolgenden Bestimmungen gelten nur für den Junioren-, Senioren-, Behinderten- und Breitenfussball.

  • Der Schiedsrichter kann die Kapitänsregelung einleiten, indem er pfeift und folgendes Zeichen macht:
    • Er hebt beide Arme über den Kopf und überkreuzt die Handgelenke.
    • Anschliessend streckt er die Arme mit offenen Handflächen nach vorne und deutet mit einer nach vorne gerichteten Stossbewegung an, dass sich die Spieler ihm nicht nähern dürfen. 

  • Ein dem Kapitän vorbehaltener Bereich (Kapitänsbereich) erstreckt sich 4 m (4,5 yds) rings um den Schiedsrichter.
  • Gegebenenfalls entfernt sich der Schiedsrichter etwas von den Spielern, um den Kapitänsbereich zu schaffen.
  • Mit Ausnahme der beiden Kapitäne, die zur Kennzeichnung eine Armbinde tragen sollten, darf kein Spieler den Kapitänsbereich betreten.
  • Der Kapitän ist dafür mitverantwortlich, dass seine Mitspieler den Kapitänsbereich respektieren und einen Mindestabstand von 4 m (4,5 yds) zum Schiedsrichter einhalten.
  • Wenn ein anderer Spieler als der Kapitän den Kapitänsbereich betritt, ist der fehlbare Spieler wegen Protestierens durch Handlung zu verwarnen.
  • Wenn mehrere Spieler eines Teams den Kapitänsbereich betreten, muss mindestens einer von ihnen verwarnt werden. In der Regel ist dies der Spieler, der den Kapitänsbereich als Erster betreten oder sich besonders aggressiv verhalten hat.
  • Alle Vorfälle, bei denen mehrere unbefugte Spieler eines Teams den Kapitänsbereich betreten, sind nach dem Spiel den zuständigen Instanzen zu melden.*

*Die Wettbewerbsorganisatoren sollten für Situationen, bei denen mehrere Spieler eines Teams den Kapitänsbereich betreten, unbedingt Sanktionen vorsehen.