4 MÄRZ 23
IFAB bestätigt Tests zur Mitteilung von VAR-Entscheidungen
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Bei seiner 137. Jahresversammlung heute in London verabschiedete der IFAB einige Änderungen und Klarstellungen an den Spielregeln und bestätigte den Beschluss der Jahresgeschäftssitzung, Entscheidungen im Zusammenhang mit der Videoüberprüfung durch die Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) versuchsweise sowohl im Stadion als auch im Fernsehen live zu übertragen.

Unter der Leitung der Vorsitzenden des englischen Fussballverbands, Debbie Hewitt, beschloss die Jahresversammlung, bei der Vertreter der FIFA, der Verbände von England, Nordirland, Schottland und Wales sowie der IFAB-Administration zugegen waren, die Kommunikation mit den Fans in den Stadien weiter zu verbessern. Bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2022™ begann dazu ein exklusiver zwölfmonatiger Test zu VAR-Entscheidungen bei FIFA-Turnieren, der bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft™ im Mai und Juni 2023 in Indonesien fortgesetzt wird. Danach wird entschieden, ob der Test auf weitere FIFA-Turniere in diesem Jahr ausgedehnt wird.

Des Weiteren informierte die FIFA über den erfolgreichen Einsatz halbautomatischer Abseitstechnologie sowie die Integration von VAR-light-Systemen, woraufhin beschlossen wurde, das Protokoll, das Verfahren und die praktischen Einzelheiten zu VAR mit den wichtigsten Interessengruppen zu überprüfen. Für Wettbewerbe, die für die Einführung von VAR- und VAR-light-Systemen nicht genügend Ressourcen haben, wurde ein Test mit einem zusätzlichen Videoüberprüfungssystem befürwortet. Dieses soll dereinst weltweit zur Verfügung stehen.

Ausserdem wurde beschlossen, die bereits anderweitig veröffentlichten Richtlinien zu Abseitssituationen in die Regel 11 der am 1. Juli 2023 in Kraft tretenden Spielregeln 2023/24 aufzunehmen.

Eine vollständige Liste mit allen Änderungen und Klarstellungen an den Spielregeln wird nächste Woche auf theifab.com veröffentlicht. Organisatoren, deren Wettbewerbe vor dem 1. Juli 2023 beginnen, entscheiden selbst, ob sie die Änderungen bereits bei dieser oder erst der nächsten Ausgabe des Wettbewerbs anwenden.

Des Weiteren wurden die Mitglieder über eine neue englische IFAB-Publikation (Football Rules’ – simplified Laws of the Game) informiert. Darin sind die Spielregeln einfacher formuliert und strukturiert und sollen so für junge Menschen, Spieler, Trainer und Zuschauer leichter zu verstehen sein.

Ferner wurden die Mitglieder des IFAB über die Tests mit zusätzlichen dauerhaften Auswechslungen bei Gehirnerschütterungen informiert, die gemäss Beschluss der Jahresgeschäftssitzung zur Erhebung weiterer Daten fortgesetzt werden. Zu zeitweiligen Auswechslungen bei Gehirnerschütterungen bestätigte die Jahresversammlung, dass derzeit keine Tests durchgeführt, aber weiterhin aktiv geprüft werden. Der Fokus soll nun noch stärker auf die Schulung gelegt werden, damit die für die dauerhaften Auswechslungen bei Gehirnerschütterungen erstellten Protokolle besser angewandt werden.

Die Mitglieder nahmen darüber hinaus zur Kenntnis, dass die genauere Berechnung der Nachspielzeit bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ auf ein sehr positives Echo gestossen ist. Es wurde vereinbart, dass Wettbewerbe rund um die Welt dieses Modell übernehmen sollen.

Des Weiteren beschlossen die Mitglieder die Bildung einer Arbeitsgruppe, die weitere Massnahmen zur Verbesserung der Disziplin sowie zur Verminderung von Aggressionen gegenüber Spieloffiziellen, Spielern und Teamoffiziellen im Kinder- und Amateurfussball prüfen soll. Der englische Fussballverband informierte diesbezüglich über vom IFAB bewilligte Tests im Kinderfussball, bei denen Schiedsrichter Kameras tragen, die die gesamte Kommunikation mit den Spielern und Trainern aufzeichnen.