Körpersprache, Kommunikation und Pfeife

Körpersprache

Die Körpersprache:

  • hilft bei der Leitung des Spiels und

  • unterstreicht Autorität und Selbstkontrolle.

Die Körpersprache ist keine Erklärung für eine Entscheidung.

Zeichen

Siehe Regel 5 für Abbildungen der Zeichen.

Pfeife

Der Schiedsrichterpfiff ist zwingend:

  • zu Beginn einer Halbzeit (1. und 2. Halbzeit der regulären Spielzeit sowie der Verlängerung) sowie nach einem Tor,

  • zur Unterbrechung des Spiels:

    • für einen Freistoss oder Strafstoss,

    • bei Aussetzen oder Abbruch des Spiels,

    • am Ende jeder Halbzeit,

  • zur Fortsetzung des Spiels:

    • bei Freistössen, wenn die Mauer die vorgeschriebene Distanz einhalten muss,

    • bei Strafstössen,

  • zur Fortsetzung des Spiels nach einer Spielunterbrechung wegen:

    • einer Verwarnung oder eines Feldverweises,

    • einer Verletzung,

    • einer Auswechslung.

Der Schiedsrichterpfiff ist NICHT zwingend:

  • zur Unterbrechung des Spiels bei einem klaren:

    • Abstoss, Eckstoss, Einwurf oder Tor,

  • zur Fortsetzung des Spiels:

    • nach den meisten Freistössen sowie nach Abstössen, Eckstössen, Einwürfen oder Schiedsrichterbällen.

Wird der Schiedsrichterpfiff unverhältnismässig oft/unnötig eingesetzt, verliert er seine Wirkung, wenn er zwingend ist.

Wenn der Schiedsrichter will, dass die Spieler vor der Fortsetzung des Spiels auf den Pfiff warten (z. B. damit die Spieler des verteidigenden Teams 9,15 m (10 yds) von der Stelle des Freistosses entfernt sind), muss er die Spieler des angreifenden Teams eindeutig anweisen, auf den Pfiff zu warten.

Wenn der Schiedsrichter aus Versehen pfeift und das Spiel deshalb wieder unterbricht, setzt er das Spiel mit einem Schiedsrichterball fort.

Piepsignal

Das Piepsignal wird als zusätzliches Signal nur eingesetzt, wenn der Schiedsrichter auf etwas hingewiesen werden soll. Dieses Signal kann in folgenden Fällen hilfreich sein:

  • Abseits

  • Vergehen (ausserhalb des Blickfelds des Schiedsrichters)

  • Einwurf, Eckstoss, Abstoss oder Tor (strittige Entscheidungen)

Elektronisches Kommunikationssystem

Wenn ein elektronisches Kommunikationssystem eingesetzt wird, teilt der Schiedsrichter den Schiedsrichterassistenten vor dem Spiel mit, wann das Kommunikationssystem zusammen mit oder anstelle eines physischen Zeichens benutzt werden darf.

Verwendung der Fahne

Die Fahne des Schiedsrichterassistenten muss für den Schiedsrichter stets ausgerollt und sichtbar sein. Die Fahne muss deshalb normalerweise in der Hand getragen werden, die dem Schiedsrichter am nächsten ist. Zur Zeichengebung hält der Schiedsrichterassistent an, blickt auf das Spielfeld, nimmt Blickkontakt mit dem Schiedsrichter auf und hebt bewusst die Fahne (nicht hastig oder wild fuchtelnd). Die Fahne sollte eine Verlängerung des Arms sein. Der Schiedsrichterassistent hebt die Fahne mit der Hand, die er für das folgende Zeichen verwendet. Muss er in einer bestimmten Situation die andere Hand verwenden, wechselt er die Hand unterhalb der Taille. Wenn der Schiedsrichterassistent anzeigt, dass der Ball nicht mehr im Spiel ist, muss er das Zeichen so lange halten, bis es der Schiedsrichter gesehen hat.

Wenn der Schiedsrichterassistent ein feldverweiswürdiges Vergehen anzeigt, der Schiedsrichter das Zeichen aber nicht sofort sieht, gelten folgende Bestimmungen:

  • War das Spiel unterbrochen, muss die Fortsetzung gemäss den Spielregeln geändert werden (Freistoss, Strafstos, etc.).

  • Wurde das Spiel fortgesetzt, kann der Schiedsrichter das Vergehen immer noch ahnden, jedoch keinen Freistoss oder Strafstoss mehr aussprechen.

Handzeichen

Grundsätzlich sollte der Schiedsrichterassistent keine offensichtlichen Handzeichen verwenden. In einigen Fällen kann ein diskretes Handzeichen dem Schiedsrichter jedoch helfen. Das Handzeichen sollte eine eindeutige Bedeutung haben, die bei der Besprechung vor dem Spiel festzulegen ist.

Zeichen

Siehe Regel 6 für Abbildungen der Zeichen.

Eckstoss/Abstoss

Wenn der Ball die Torlinie vollständig überquert hat, hebt der Schiedsrichterassistent die Fahne mit der rechten Hand (damit er eine bessere Sicht hat), um dem Schiedsrichter zu signalisieren, dass der Ball aus dem Spiel ist, und danach, wenn dieser:

  • in der Nähe des Schiedsrichterassistenten ist, zeigt er an, ob es sich um einen Abstoss oder einen Eckstoss handelt,

  • weit vom Schiedsrichterassistenten entfernt ist, nimmt er Blickkontakt mit dem Schiedsrichter auf und befolgt dessen Entscheidung.

Wenn der Ball die Torlinie eindeutig überquert hat, muss der Schiedsrichterassistent die Fahne nicht heben, um zu signalisieren, dass der Ball das Spielfeld verlassen hat. Wenn die Entscheidung auf Ab- oder Eckstoss offensichtlich ist, ist kein Zeichen nötig, vor allem, wenn der Schiedsrichter ein Zeichen gibt.

Fouls

Bei einem Foulspiel oder unsportlichem Betragen in unmittelbarer Nähe des Schiedsrichterassistenten oder ausserhalb des Blickfelds des Schiedsrichters hebt der Schiedsrichterassistent die Fahne. In allen anderen Situationen muss der Schiedsrichterassistent abwarten, eine Stellungnahme abgeben, wenn dies verlangt wird, und dem Schiedsrichter mitteilen, was er gesehen und gehört hat und welche Spieler beteiligt waren.

Vor dem Anzeigen eines Vergehens stellt der Schiedsrichterassistent fest, ob:

  • das Vergehen ausserhalb des Blickfelds des Schiedsrichters erfolgte oder diesem die Sicht versperrt war,

  • der Schiedsrichter nicht Vorteil gegeben hat.

Bei einem Vergehen, das ein Zeichen des Schiedsrichterassistenten erfordert, muss dieser:

  • die Fahne mit der gleichen Hand heben, die er für das folgende Zeichen verwendet. Damit zeigt er dem Schiedsrichter eindeutig an, wer den Freistoss erhält,

  • Blickkontakt mit dem Schiedsrichter aufnehmen,

  • die Fahne leicht hin- und herbewegen (nicht hastig oder wild fuchtelnd).

Grundsätzlich wartet der Schiedsrichterassistent jeweils ab und hebt die Fahne nicht, wenn das Team, gegen das sich ein Vergehen richtete, einen etwaigen Vorteil nutzen kann. Daher ist der Blickkontakt der Schiedsrichterassistenten mit dem Schiedsrichter besonders wichtig.

Fouls im Strafraum

Wird ein Spieler ausserhalb des Blickfelds des Schiedsrichters, aber in der Nähe des Schiedsrichterassistenten von einem Gegner im Strafraum gefoult, nimmt der Schiedsrichterassistent zuerst Blickkontakt mit dem Schiedsrichter auf, um zu schauen, wo dieser steht und welche Entscheidung dieser getroffen hat. Lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen, hebt der Schiedsrichterassistent die Fahne und benutzt das Piepsignal. Danach bewegt er sich deutlich sichtbar der Seitenlinie entlang Richtung Eckfahne.

Fouls ausserhalb des Strafraums

Bei einem Foul ausserhalb des Strafraums (nahe der Strafraumgrenze) nimmt der Schiedsrichterassistent Blickkontakt mit dem Schiedsrichter auf, um zu schauen, wo dieser steht und welche Entscheidung dieser getroffen hat, und hebt falls nötig die Fahne. Bei Gegenstössen liefert der Schiedsrichterassistent so viele Informationen wie möglich, z. B. ob ein Spieler gefoult wurde, ob sich das Foul inner- oder ausserhalb des Strafraums ereignete und welche Disziplinarmassnahme ausgesprochen werden sollte. Der Schiedsrichterassistent sollte sich eindeutig der Seitenlinie entlang Richtung Mittellinie bewegen, um anzuzeigen, dass sich das Vergehen ausserhalb des Strafraums ereignet hat.

Tor/kein Tor

Hat der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten eindeutig vollständig überquert, nimmt der Schiedsrichterassistent ohne weitere Zeichen Blickkontakt mit dem Schiedsrichter auf.

Wurde ein Tor erzielt, ohne dass eindeutig ersichtlich war, ob der Ball die Linie vollständig überquert hatte, hebt der Schiedsrichterassistent zuerst die Fahne, um den Schiedsrichter zu verständigen, und bestätigt dann den Treffer.

Abseits

Die erste Handlung des Schiedsrichterassistenten für eine Abseitsentscheidung besteht darin, die Fahne zu heben (mit der rechten Hand, damit er eine bessere Sicht hat) und dann, falls der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, mit der Fahne den Bereich des Spielfelds anzuzeigen, in dem das Vergehen begangen wurde. Sieht der Schiedsrichter die Fahne nicht sofort, hält der Schiedsrichterassistent das Zeichen so lange, bis der Schiedsrichter dieses zur Kenntnis nimmt oder der Ball wieder klar vom verteidigenden Team kontrolliert wird.

Strafstoss

Bewegt sich der Torhüter klar von der Torlinie weg, bevor der Ball mit dem Fuss gespielt wurde, und verhindert er so ein Tor, muss der Schiedsrichterassistent das Vergehen gemäss den vor dem Spiel erteilten Anweisungen des Schiedsrichters anzeigen.

Auswechslung

Sobald der Schiedsrichterassistent (vom vierten Offiziellen oder von einem Teamoffiziellen) darüber informiert wurde, dass eine Auswechslung verlangt wird, zeigt er dies dem Schiedsrichter bei der nächsten Unterbrechung an.

Einwurf

Überquert der Ball die Seitenlinie vollständig:

  • in der Nähe des Schiedsrichterassistenten, sollte dieser mit der Fahne sofort die Richtung des Einwurfs anzeigen,

  • weitab vom Schiedsrichterassistenten und ist unumstritten, welches Team einwerfen darf, muss der Schiedsrichterassistent mit der Fahne sofort die Richtung des Einwurfs anzeigen,

  • weitab vom Schiedsrichterassistenten und ist sich dieser bei der Richtung des Einwurfs unschlüssig, muss der Schiedsrichterassistent die Fahne heben, um dem Schiedsrichter anzuzeigen, dass der Ball aus dem Spiel ist, Blickkontakt mit dem Schiedsrichter aufnehmen und das Zeichen des Schiedsrichters befolgen.

Die zusätzlichen Schiedsrichterassistenten nutzen ein Funksystem (keine Fahnen), um mit dem Schiedsrichter zu kommunizieren. Bei einem Ausfall des Funksystems machen die zusätzlichen Schiedsrichterassistenten mit einem elektronischen Signalstab mit Piepsignal auf sich aufmerksam. Zusätzliche Schiedsrichterassistenten nutzen für gewöhnlich keine offensichtlichen Handzeichen. In einigen Fällen jedoch kann ein diskretes Handzeichen eine wertvolle Unterstützung für den Schiedsrichter darstellen. Das Handzeichen sollte eine eindeutige Bedeutung haben, die bei der Besprechung vor dem Spiel festzulegen ist.

Wenn der zusätzliche Schiedsrichterassistent feststellt, dass der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten vollständig überquert hat, muss er:

  • den Schiedsrichter unverzüglich mit dem Funksystem davon in Kenntnis setzen, dass ein Tor zu geben ist,

  • mit dem Signalstab in der linken Hand und mit rechtwinklig zur Torlinie ausgestrecktem Arm zur Mitte des Spielfelds zeigen. Dieses Zeichen ist nicht erforderlich, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten eindeutig überquert hat.

Der Schiedsrichter entscheidet endgültig.